Camping ist Silber, Glamping ist Gold – wer trotz gehobener Ansprüche nicht auf den Camping-Urlaub verzichten möchte, der kann sich freuen: Glamping ist für all jene gedacht, die naturnah Urlaub machen möchten, dabei aber trotzdem gewisse Annehmlichkeiten oder Extravaganzen erleben wollen. Das passt durchaus zusammen. Verschiedene Pioniere öffnen bereits ihre außergewöhnlichen, kreativen und optisch ansprechenden Camping-Gründe für Naturliebhaber und ermöglichen so den Urlaub der besonderen Art. Mit dem klassisch romantischen Zelturlaub mit Klapptisch und Petroleum-Lampe hat das ganz dennoch recht wenig zu tun. Außerdem sind die Unterkünfte der Anbieter meist an festen Orten installiert, so dass eine eigene Platzwahl – wie beim ursprünglichen Camping – nicht möglich ist. Wem das jedoch wichtig ist, der hat eine andere Möglichkeit: DIY-Glamping.
Glamping selbstgemacht: Der Gedanke
Mit dem eigenen Zelt losziehen, einen schönen Platz suchen und dann einfach ein paar Nächte in freier Natur verbringen: Das ist das besondere und spontane am Campen, der ursprüngliche Gedanke, das „Back to the roots“. Aber während in Teenager-Tagen ein Schlafsack und genügend Getränke auch schon alles waren, was mitkam, ist mit gestiegenem Urlaubsanspruch auch das nicht mehr so einfach. Kochutensilien und vernünftige Schlafmöglichkeiten sollten es schon sein, genauso wie kulinarische Genüsse eigentlich zum Urlaub dazu gehören.
Wer seinen eigenen Glamping Urlaub plant, kann beides verbinden: Luxus, Freiheit und Spontanität. Mit ein klein wenig Planung ist es ohne Probleme möglich, den glamourösen Camping Urlaub selbst zu gestalten. Das ist sowohl mit Zelt als auch im Campervan möglich, wenn das richtige Equipment Platz findet und so dem Erlebnis ein kleines Upgrade verpasst.
Kerzen, Zelt und Lampion-Picknick
Das Zelt ist der klassische Partner für den Camping Urlaub und kann auch zum Glamping genutzt werden. Verschiedene Zeltarten passen sich den Gegebenheiten und den Bewohnern an und können gezielt für den Einsatz beim Glamping, der Quality-Time zu zweit oder mit der Familie ausgesucht werden. Ganz besonders toll eignet sich dafür alles, was groß ist und so im Innenraum möglichst viel Platz bietet. Müssen die Utensilien jedoch selbst zum Zeltstellplatz getragen werden, muss es etwas kleines, leichtes sein, damit noch genug Platz für das weitere Equipment bleibt. Hier lohnt sich also etwas Planung im Voraus, um am Ende die optimale Behausung zu finden.
Entscheidend ist nach dem Zelt vor allem der Ort: Wo soll das Zelt stehen und welche besondere Location kann genutzt werden? Immer gut sind Aussichtspunkte, die ein tolles Panorama bieten. Wer hier direkt ans Gebirge denkt, ist an sich goldrichtig, sollte jedoch vorher die Regeln zum Campieren in den Bergen studieren, um nicht in eine unangenehme Situation zu geraten und am Ende teuer für das Erlebnis zahlen zu müssen. Auf der sicheren Seite sind Camper immer dann, wenn sie den Besitzer des Grundstücks kennen und ihn im Vorfeld um Erlaubnis bitten können. Die Hauptsache dabei: Ruhe vor Straßen, lärmenden Nachbarn oder Industrie Geräuschen, die vom Abschalten abhalten könnten. Auch lauschige Plätze an einem kleinen See, an einer Waldgrenze oder auf einer einfachen Wiese können tolle Campsites abgeben und durch besondere Zuwendung richtig glamourös werden.
Für die Schlafgelegenheiten im Zelt gilt: alles für den Komfort. Mit einer Matratze, Kissen und Decke sind die Glamper optimal ausgestattet, aber auch self-inflating Luftmatratzen tun ihren Dienst, wenn der Stromanschluss dafür vorhanden ist. Die normale Bettdecke erhöht den Komfort deutlich besser, als Schlafsäcke das könnten, weswegen sich dieses Equipment durchaus lohnt.
Zu der Verwandlung von dem einfachen Ort hin zur glamourösen Glamping Site gehört dann alles, was gemütlich macht: Decken, Kissen und Lichter hübschen das Zelt und das Drumherum auf und machen es zum besonderen Ort. Ganz besonders toll: Lampions, die in einen Baum gehängt und mit Teelichtern zum Leuchten gebracht werden. Das kreiert genau die richtige Atmosphäre für ein Candle-Light-Dinner in freier Natur. Ein ordentlicher Klapptisch, Kerzen, eine Tischdecke, zwei Servietten, Teller, Besteck und Weingläser – mehr braucht es außer der passenden Kulinarik natürlich nicht, um einen Dinner-Platz zum Augenschmaus zu richten.
Lichterkette und Glampervan
Ist das Zelt zu ungemütlich oder nicht das Mittel der Wahl, kann auch mit dem Campervan zum Glamping aufgebrochen werden. Hierin ist es tatsächlich einfacher, alles nötige unterzubringen und entsprechend herzurichten, da die festen Bestandteile wie Tisch, Schränke und das Bett bereits verbaut sind – die Mitnahme einer Matratze stellt dann schon mal kein Problem dar und auch Strom ist in der Regel vorhanden. Aber auch hier gibt es kleine Kniffe und Tricks, die den Van vom praktischen Campingbegleiter und luxuriösen Glampervan werden lassen.
Beispiel: Die Lichterkette. Wer eine solche schön über dem Bett und der Sitzecke drapiert, der hat bereits eine deutlich schönere Lichtstimmung geschaffen, als eine aufgehängte Taschenlampe es je könnte. Batteriebetriebene Exemplare sind außerdem unabhängig von Stromquellen zu betreiben, so dass ein Stellplatz weit draußen ohne Stromanschluss kein Problem darstellt. Auch Teelichter in sicheren Glasbehältern verpackt, sorgen für gemütlich-romantische Stimmung im Van. Bei der Auswahl des Innenlebens sollte ansonsten vor allem auf die passende Qualität geachtet werden: Hochwertige Bettwäsche und eine solide Matratze erhöhen den Schlafkomfort deutlich. Auch eine schöne Tischdecke und ansprechendes Geschirr verpassen dem Camper-Leben ein Upgrade.
Der Stellplatz ist mit dem Van ähnlich auszuwählen, wie mit dem Zelt. Ein ruhiges Plätzchen mit einem gewissen Flair, der auf alle ansprechend wirkt und leicht in einen gemütlich-glamourösen Ort zu verwandeln ist, macht den Unterschied zum überfüllten Zeltplatz oder gar einem Platz nah der Straße aus. Fern von städtischen Lichtquellen kann dann nachts die Van-Tür offen stehen und den Blick auf einen leuchtenden Sternenhimmel freigeben.
Morgens zum Frühstück zeigen sich wieder einmal die Vorteile der Naturnähe: Am Wegesrand gepflückte Blumen hübschen den Frühstückstisch auf und verpassen dem Camper Leben wieder einen entspannten naturnahen Hauch von Luxus. Mit einer guten Espresso-Maschine und vorher gut ausgewählten Frühstücks-Zutaten startet der Tag genau so glamourös, wie er geendet hat.
Die Kulinarik
Gutes Essen ist für viele ein Kriterium eines gelungenen Urlaubs. Das darf also auch beim DIY-Glamping nicht fehlen. Statt sich vor einem Sterne-Restaurant ins Zelt zu legen kann aber auch einfach selbst gekocht werden, wenn das Equipment und die Zutaten stimmen. Das Geheimnis: Einfache Gerichte zu etwas besonderem machen indem sie mit hochwertigen Zutaten gekocht werden. Der dreistündige Schmorbraten steht dann vielleicht nicht auf der Karte, aber eine schöne Pasta mit Frutti di Mare ist durchaus auch auf einem Camping Kocher zu bewerkstelligen.
Wichtig: Alles mitbringen, dass das Leben in der Küche erleichtert. Das bezieht sich sowohl auf anständige Messer und große Schneidebretter als auch solides Kochgeschirr, dass schön heiß wird und gut brät. Kräuter und eine große Bandbreite an Gewürzen liefern außerdem die Möglichkeit, wirklich lecker zu kochen und so auch im Camping Urlaub mehr als nur Spaghetti mit Pesto zu essen. Auch richtige Weingläser, anständiges Geschirr und ein Weinkühler machen bereits einen großen Unterschied zum Plastikequipment.
Clevere Gadgets wie der Camp Champ machen das Leben zusätzlich deutlich leichter und bieten außerdem ein gutes Ordnungssystem, das Küchenchaos in der kleinen Glamperküche vermeidet. Wer die Kühlbox vorher außerdem gut mit Essentials wie frischen Früchten, griechischem Honig und leckerem Müsli füllt, der kann auch ein besseres Frühstück zaubern als Toast mit Marmelade. Hier ist entsprechend ein wenig Planung nötig – ein Aufwand, der sich jedoch mehr als auszahlt und am Ende den Unterschied von Camping zu Glamping bedeutet – auch ohne Sterne-Restaurant.
Es sind doch die kleinen Dinge…
…die auch beim Glamping den Unterschied machen. Eine gehörige Portion Komfort, ein wenig Kreativität bei der Auswahl der Dekoration, ein toller Stellplatz mit dem Extra-Gemütlichkeitsfaktor und eine originelle Kulinarik trennen normales Camping vom Glamping und können den Urlaub im Zelt oder Van zum besonderen Erlebnis werden lassen. Die Spontanität, die damit einhergeht, macht es auch zur super Alternative zum Weekend-Getaway. Das Tolle: Glamping muss unter diesen Umständen nicht teuer sein. Wenn die Materialien einmal vorhanden sind und das Set-Up prinzipiell steht, kann die Camp-Site immer wieder in das gemütliche Luxus-Camp verwandelt werden und so einen richtig romantischen Low-Budget Urlaub bereichern. Außerdem macht die Naturnähe ganz besinnlich, der Lieblingsmensch kommt ganz nah und die Gedanken kehren zurück zu den wichtigen Dingen des Lebens – so sieht ein guter Entspannungsurlaub aus.