Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstversorgung, Naturverbundenheit – Das sind die wesentlichen Zutaten, die einen typischen Camping-Urlaub ausmachen. Gerade jetzt zur bevorstehenden Sommer-Urlaubssaison planen besonders diejenigen Familien mit Kindern ihren Platz an der Sonne auf einem der zahlreichen Camping-Plätze, die auf jeden Cent achten müssen. Aber auch Paare und Gruppen, die das besondere Flair direkten Naturerlebens lieben und schätzen, greifen immer häufiger zu einem der vielfältigen Camping-Angebote. Denn ein Camping-Urlaub stellt eine der preiswertesten und doch erlebnisreichsten Urlaubsformen dar. Naturleben und Sonnenstrahlen kosten nichts – höchstens ein gewisses Maß an Vorplanung, um rundum von den Vorteilen einer budgetschonenden Selbstversorgung profitieren zu können.
Lodges, Glamping-Zelte, Penthouse-Camping lassen grüßen
Sich in kleinen, muffigen Zelten wenige Quadratmeter auf engstem Raum teilen zu müssen und auf unbequemer Luftmatratze direkt auf hartem Untergrund zu nächtigen war gestern. Heutzutage bieten Camping-Plätze großzügig dimensionierte Alternativen an, in denen selbst eine vierköpfige Familie bequem Platz in den „Ferien-Chalets im Mini-Format“ findet. Typische Kennzeichen dieses Trends hin zu gesteigertem Rundum-Komfort sind etwa
- getrennte Schlafbereiche
- eine voll ausgestattete Küche
- eine eigene Veranda
- eine eigens kleines Areal zur Selbstbewirtschaftung
und noch so einiges mehr. So ist seit wenigen Jahren das Wort von „Luxus-Camping“ oder gar „Glamping“ – ein Wort-Mix aus dem Englischen „luxurious“ für luxuriös und „Camping“ – in aller Munde und kennzeichnet einen wachsenden Trend hin zu einer Art „All-Inclusive-Camping“, das kaum Wünsche offen zu lassen scheint.
Die Qual der Wahl und ein Trend
Die gesteigerte Nachfrage unter Urlaubern angesichts knapper Urlaubskassen und der Bereitschaft, aus der Not eine Tugend zu machen, haben viele Camping-Betreiber aufgegriffen und mittlerweile ein Angebot bereitgestellt, das der wachsenden Nachfrage nach
- Komfort
- Preisbewusstsein
- Individualität der Unterkünfte
- Urlaub in freier Natur
in ausreichendem Maße nachkommt. So ist allein die Anzahl der Übernachtungen von Gästen auf deutschen Campingplätzen in den letzten 15 Jahren von rund 21 Millionen auf etwas mehr als 30 Millionen Übernachtungen im letzten Jahr kontinuierlich angewachsen.
Die Branche boomt
Erlebnis-Camping und Glamping liegen im Trend und lassen selbst kinderreiche Familien aus einem reichhaltigen Fundus an Feriendomizilen an den unterschiedlichsten Locations schöpfen. Und Prognosen geht von einer anhaltenden Nachfrage und ungebrochener Beliebtheit für die kommenden drei Jahre aus. So wird der Umsatz im Jahr 2020 rund 392 Millionen Euro betragen, wie eine Statista-Umsatzprognose ausweist – gegenüber gerade mal 324 Millionen im Jahr 2008.
Besonders im Glamping-Segment erwarten Experten nach Schätzungen Steigerungsraten in den Übernachtungen von mehr als 500 Prozent in den kommenden fünf Jahren – Zahlen, welche der Touristikbranche einen unerwarteten Aufwind jenseits vom stagnierenden Gästezimmer-Segment beschert haben und die Erwartungen für die kommenden Jahre weiter befeuern.
Maßgeblich zu diesen optimistischen Umsatzerwartungen beigetragen haben Luxus-Camping-Mietunterkünfte und Camping-Alternativkonzepte mit Baumhäusern, Tipis, Jurten, vollausgestatteten Lodge-Zelte bis hin zu Camping in angemieteten, privaten Gärten inclusive Gartenmitbenutzung und -bewirtschaftung.
Camping alternativ: Campspots
Online-Plattformen bieten bereits sogenannte Campspots in Gärten, Parks oder an Privatstränden an. Dabei lässt sich die Urlaubskasse noch dadurch zusätzlich schonen, dass durch Eigenleistungen wie etwa Rasen mähen, Hecken schneiden oder auch Unkrautjäten im gemieteten Garten auf Zeit sich der Mietpreis noch reduzieren lässt. Wer es komfortabel will, bringt bereits Gerätschaften von zu Hause mit und achtet dabei darauf, dass vergleichsweise schwere Geräte wie der Benzin-Rasenmäher ortsunabhängig und vor allem unterstützend durch die Motorleistung eingesetzt werden können.
So gibt es eine Zeltübernachtung auf privatem Grund und Boden oft schon für acht bis zehn Euro – den persönlichen Kontakt zu Einheimischen und im ungünstigsten Fall einen Muskelkater etwa vom Rasenmähen der mitgemieteten Rasen-Flächen ohne Radantrieb gratis dazu – besonders dann, wenn das Gelände groß und eine Steigung von mehr als fünf Prozent aufweist, wie es sich in den Privatanlagen nicht immer vermeiden lässt.
Vergleichsweise komfortabler, weil ohne Eigenleistung, dafür aber etwas teurer wird es etwa mit Lodge-Zelten auf eigens präparierten und ebenen Camping-Plätzen, die neben Mobilheimen preislich noch am moderatesten ausfallen. Mit Durchschnittspreisen zwischen 600 bis 1.500 Euro pro Woche können sich die meisten Familien den Traum vom eigenen Lodging verwirklichen.
Reiseveranstalter, Campingplatzbetreiber, Landwirte und andere Grundstücksbesitzer haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind auf den Glamping- wie auch Campspot-Zug mitaufgesprungen, um Teilhabe am Boom zu erwirtschaften und ihre Mietunterkünfte mit wachsendem Erfolg zu vermarkten.
Was beim Glamping zu beachten ist
Eine scheinbare Banalität vorweg: Ein Glamper braucht bei Lodges & Co. kein Zelt mitzubringen. Außerdem entfallen der klassische Campingkocher und der Schlafsack, da Glamping-Unterkünfte typischerweise mit allem ausgestattet sind, beziehungsweise nicht mit dem ausgestattet sein müssen, was zu einer Camping-Grundausstattung gehört: Geschirr und Besteck, campinggerechte Töpfe, Wäsche, Isomatten, Klappstühle und -tische. Grundsätzlich gilt: Je hochpreisiger eine Unterkunft im Glamping-Style ist, desto weniger muss tendenziell mitgebracht werden, Ausnahmen immer inbegriffen. Dennoch sollten einige nützliche Details wie
- eine Taschenlampe
- ein Allzweckmesser
- Insektenkerzen oder
- Feuerzeug
prinzipiell für den Fall der Fälle immer mitgebracht werden, falls die entsprechenden Accessoires in einer Glamping-Vollausstattung fehlen sollten. Und: Die Planung eines Glamping-Trips ist wie bei anderen Urlaubsreisen prinzipiell die gleiche – nur, dass luxuriös zu campen zwar einerseits auch bedeutet, etwas tiefer in die Tasche greifen zu müssen. Andererseits muss dafür in der Summe an weniger gedacht werden und es bleibt dabei, dass die Zusatzkosten sich darüber hinaus stets selbst regulieren lassen.